Schule
Schulentlassung an der Mittelschule - Kategorischer Imperativ nach wie vor aktuell
Angenehme Temperaturen waren die idealen Bedingungen für die Entlassfeier an der Mittelschule Faulbach im grünen Klassenzimmer. Nach einer Wortgottesfeier in der Pfarrkirche (Leitung: Laura Müssig) begrüßte Rektor Axel Keppler Entlassschüler, Eltern und Lehrkräfte zur Abschlussfeier.
Von einem "langgezogenen Endspurt" in den beiden letzten Schuljahren sprach der Schulleiter in seiner Abschlussrede. Distanz- und Wechselunterricht waren denkbar schlechte Rahmenbedingungen für erfolgreiches Lernen. Dennoch fällt die Bilanz der Prüfungsleistungen überraschend gut aus. Alle 22 Jugendlichen haben den erfolgreichen Mittelschulabschluss geschafft. 17 von ihnen (77 %) und 3 externe Teilnehmer können das Zeugnis über den bestandenen Qualifizierenden Abschluss in Empfang nehmen. Besonderen Dank sprach Keppler an den Klasslehrer Andreas Brüne aus, der die Abschlussklasse 2022 mit großem Erfolg betreute. Die besten Ergebnisse erreichten: Moritz Zöller (Durchschnitt 1,5), Jan Wolz (1,7) und Marlon Hock (1,8).
Für ihr künftiges Handeln gab der Schulleiter den Jugendlichen die Kernaussage des Philosophen Kant vom "Kategorischen Imperativ" mit auf den Weg. In schülergerechte Sprache umgesetzt sollte das Verhalten immer der Maxime folgen: "Was du nicht willst, das man dir tu', das füg auch keinem anderen zu!" Menschliches Handeln muss von Verantwortung und Vernunft geleitet werden und sich an belegbaren Fakten orientieren. Der Rektor ermunterte die Jugendlichen, offen, geradlinig, ehrlich, selbstbewusst das Leben zu gestalten und mit einem realistischen Blick eigene Stärken und Fehler einzuschätzen.
Bürgermeister Wolfgang Hörnig gratulierte als Vorsitzender des Schulverbandes den Schülerinnen und Schülern der Abschlussklasse. Er sprach die Hoffnung aus, dass die Jugendlichen dem Südspessart verbunden bleiben und die gebotenen beruflichen Möglichkeiten der Region nutzen.
Als große Herausforderung für alle bezeichnete Klasslehrer Andreas Brüne das letzte Schuljahr. Einschränkungen im Unterricht, teilweise stoffliche Lücken, ständige Tests bildeten eine ungünstige Basis für den schulischen Erfolg. Doch immer wieder war es gelungen, die Schüler zum Lernen zu motivieren. Letztlich haben sich die Mühen doch gelohnt. Ausgehend vom Songtext "Put your hands" empfahl Brüne seinen Schülerinnen und Schülern für die Zukunft immer wieder einen Perspektivwechsel, um die eigene Position und die des Gegenüber besser verstehen zu können. Auch Durchhaltevermögen ist häufig Voraussetzung für persönlichen und beruflichen Erfolg.
Glückwünsche und kleine Geschenke gab es auch von Sabrina Wegbrod (Elternbeirat) und Daniela Hock (offene Ganztagsschule). In bewährter Manier umrahmten Julia Simny, Laura Müssig und Andreas Singer mit einer Schüler-Rhythmus-Gruppe die Abschlussfeier.
Lobenswert war, dass die Abschlussklasse das Restgeld ihrer Klassenkasse komplett für die Frühstücksaktion an der Patenschule in Sambia spendete.